1. Sinfoniekonzert | |
Samstag, 20. November 2010 • 19.00 Uhr • Petruskirche Kiel-Wik | |
A. Bruckner | Motette F-Dur "Ave Maria" in der Fassung für Blechbläser von Rupert Schmidhuber |
W. A. Mozart | Bläserserenade c-Moll KV388 |
W. A. Mozart | Requiem d-Moll KV626 |
* Solisten: Brigitte Taubitz, Sopran Anne-Beke Sontag, Alt Sergej Rotach, Tenor Julian Redlin, Bass |
Kieler Nachrichten vom 22.11.2010:
Sinfonieorchester und erweiterter Chor des EBG mit Bruckner und Mozart
Kiel - „Dona eis requiem aeternam - Schenk Ihnen ewige Ruhe.“ Diese Zeile des Requiem-Textes bekam beim Konzert des Sinfonieorchesters und des erweiterten Jugendchores des Ernst-Barlach-Gymnasiums am Sonnabend in der bestens besuchten Petruskirche Kiel eine ganz besondere Bedeutung: Zu Beginn des Abends erinnerte Neil Fellows an die enge Zusammenarbeit des am vergangenen Mittwoch verstorbenen Komponisten und Musikers Wilhelm Kaiser-Lindemann mit den Barlach-Ensembles und regte an, den Abend seinem Andenken zu widmen.
Neil Fellows begann dann auch als Dirigent von Bruckners Motette Ave Maria, arrangiert für Blechbläser von Rupert Schmidhuber, und Mozarts Bläserserenade c-Moll KV 388 und schöpfte in beiden Werken die akustischen Möglichkeiten der Petruskirche voll aus: Mit vollem, sattem Bläserklang beim Bruckner und weicherer, zarterer Mozart-Interpretation.
Anschließend wurde der Taktstock an Sebastian Klingenberg übergeben, der mit einem durch und durch auf den Punkt gebrachten Mozart-Requiem (in der von Franz Xaver Süßmayr vollendeten Fassung) aufwartete. Die stets präzise und feinfühlige Kommunikation zwischen Dirigent, Chor und Orchester sorgte dafür, dass die zahlreichen dynamischen und agogischen Differenzierungen allesamt optimal gelangen. Zärtliche, fast geflüsterte Melodien knapp über der Hörbarkeitsgrenze im Hostias, spannungsgeladene Atmosphäre im Dies irae und höllische Verzweiflung im Confutatis: Sämtliche klangliche und charakterliche Möglichkeiten kamen optimal zur Geltung.
Unterstützt wurden Sinfonieorchester und Chor des EBG vom hervorragenden, klanglich sehr gut harmonierenden Solistenquartett mit Brigitte Taubitz (Sopran), Anne-Beke Sontag (Alt), Sergej Rotach (Tenor) und Julian Redlin (Bass). Diese wurden einerseits ihrer Rolle als Unterstützer des Chores in den gemeinsamen Partien vollkommen gerecht, andererseits fesselten sie in den Solistenquartetten, insbesondere im Tuba mirum und im Recordare die Hörer vollends.
Verdienter und lange anhaltenden Applaus für alle Mitwirkenden war der Lohn für einen packenden Abend.
Anna Struck