3. Sinfoniekonzert | |
Montag, 27. Juni 2011 • 19.00 Uhr • Konzertsaal im Schloss | |
M. Mussorgsky | Eine Nacht auf dem kahlen Berge |
E. Levitas | Konzert für Percussion und Streichorchester* |
M. Ravel | Pavane pour une enfante défunte |
G. Gershwin | An American in Paris |
* Solisten: Bao-Tin van Cong und Florian Stapelfeld |
Kieler Nachrichten vom 29.06.2011:
Das Orchester am Ernst-Barlach-Gymnasium verabschiedete sich mit vielfältigen Klängen und Rhythmen in die Ferien
Kiel. Mit Modest Mussorgskijs sinfonischer Gruseldichtung Eine Nacht auf dem kahlen Berge ging es für das riesig besetzte Orchester des Ernst-Barlach-Gymnasiums in die großen Ferien. Gespenstisch mit gepfefferten Klängen, grellen Farben aber umsichtigem Tempo feierten die jungen Musiker im Kieler Schloss unter der bewährten Leitung von Neil Fellows eine Party der unheimlichen Art.
Sehr klangvoll mit modernen Rhythmen dagegen erwies sich das Konzert für Schlagzeug und Streichorchester des 1972 geborenen, jüdischen Komponisten Eugene Levitas. Bao-Tin van Cong und Florian Stapelfeld waren die beiden hervorragenden Solisten, die über einen meist samtenen Streicherteppich mit zwölf verschiedenen Schlaginstrumenten, wie das vorwiegend benutzte Marimbaphon und Vibraphon, Glockenspiel, unterschiedliche Trommeln und Tamtam, zu hantieren hatten und durch ihr punktgenaues sowie schlagintensives Spiel überzeugten.
Nach der Pause erklang die in impressionistische Farben getauchte Pavane pour une infante défunte von Maurice Ravel. Lukas Meyerolbersleben spielte mit seinem glänzenden Horn den Solopart. Die Holzbläser waren trotz mancher Intonationsschatten von Neil Fellows farblich und licht abgestimmt und mit den zart webenden Streichern klanglich gut austariert und durchsichtig.
Die Eindrücke und Erlebnisse, welche George Gershwin 1928 in Paris gesammelt hatte, zeichnete er in seinem musikalischen Stimmungsbild Ein Amerikaner in Paris. Das wiederum groß besetzte, nun mit einem zusätzlichen, vollständigen Saxophonsatz erweiterte Orchester spielte sich laut hupend durch die großen Boulevards, vorbei an so manchem lauten Vergnügen. Als gut umgesetzt gestaltete sich Gershwins amerikanische Idiomatik und auch der jazzige Charakter, den er damals während seines Aufenthalts in der Seinemetropole mit der französischen Musik ausgelassen vermengte.
Werner Bodendorff