1. Sinfoniekonzert | |
Montag, 12. November 2007 • 19.00 Uhr • Konzertsaal im Schloss | |
Erich. W. Korngold | "The adventures of Robin Hood“ Sinfonische Suite a.d. gleichnamigen Film |
Joaquín Rodrigo | Concierto de Aranjuez für Gitarre und Orchester * |
Filmmusik u.a. aus: | "Gladiator", "Dances with wolves", "Harry Potter", "Pirates of the Caribbean" |
* Sologitarre: Eugenia Kanthou |
Kieler Nachrichten von Mittwoch, 14.11.2007:
Kiel – Begeisterungsstürme ernteten die meist jugendlichen Instrumentalisten des Sinfonieorchesters am Ernst-Barlach-Gymnasium am Montag im Kieler Schloss.
Filmmusik verfehlte ihre Wirkung zur Saisoneröffnung unter Neil Fellows nicht. Nach der Zugabe von Piraten der Karibik gab's kein Halten mehr. Zuvor standen Dances with Wolves, Star Wars Episode III, Schindler‘s List, Harry Potter, Lord of the Rings und Star Trek plastisch im Raum. Obwohl sich einige Arrangements als spröde erwiesen und undankbar zu spielen waren, entfachten sie mit ihrer jungdynamischen Tonsprache größere Spielfreude bei den Schülerinnen und Schülern, als die eher mahler- und wagnerschwangere Filmmusik von Erich Wolfgang Korngold. Dieser hatte 1938 zu dem farbenfrohen Errol-Flynn-Schinken Robin Hood, der König der Vagabunden für seine Filmmusik einen Oskar erhalten, die Musik selbst wird heute jedoch nur noch selten gespielt. Dirigent Neil Fellows verstand es aber, die komplexe Partitur der Suite gut umzusetzen und die Klangfarben der einzelnen Instrumentengruppen zum Leuchten zu bringen.
Im zwischengeschalteten Solowerk herrscht schon eher nervöse Anspannung. Im berühmten Concierto de Aranjuez von Joaquin Rodrigo für Gitarre und Orchester erwiesen sich Einsätze und zahlreiche Soli als heikel. Auch die zahlreichen Taktwechsel und die allgemeine Klangbalance bereiteten Schwierigkeiten. Obwohl die Akteure gerade im zweiten Satz behutsam leise und empfindsam spielten, erwies sich das monochrome Spiel der Solistin Eugenia Kanthou als zu vage, als dass sie die Musiker hätte mitziehen können. Doch wurden solche Unsicherheiten im etwas überlangen Konzert durch die ungezwungene Lust an den amerikanischen „Soundtracks“ eindeutig wettgemacht.
Von Werner Bodendorff